Der Oberbegriff der Metallkugel-Sportarten ist das Boule.
Das Boule Lyonnaise *
Das Jeu Provencal *
Das Pétanque
Die
Entstehungsgeschichte
dieser
Art
des
Boule-Spiels
ist
genauso
originell
wie
das
Spiel
selbst
und
seine
Spieler.
Es
entstand
im
Jahre
1910
in
LA
CIOTAT,
einem
kleinen
Städtchen
an
der
Côte
d'Azur,
zwischen
St.
Tropez
und
Marseille.
Ein
sehr
guter,
schon
etwas
älterer
Spieler
des
Jeu
Provencal,
ehemaliger
Meister
dieser
Disziplin,
musste
zuschauen.
Sein
Rheuma
plagte
ihn
und
er
konnte
weder
den
Ausfallschritt
vollziehen,
noch
konnte
er
die
drei
Schritte
Anlauf
zum
Schuss
nehmen,
zu
stark
waren
seine
Schmer-zen.
Dennoch
wollte
er
seinen
Sport
nicht
aufgeben
und
es
kam
ihm
die
Idee,
die
Wurfdistanz
um
einiges
zu
verkürzen
und
zudem
ohne
Anlauf
im
Stehen
zu
spielen.
Bald
schon
fanden
sich
Alters-
und
Leidens-genossen,
die
mit
ihm
spielten.
Man
stand
in
einem
Abwurfkreis
und
spielte
auf
eine
Entfernung
von
6
-
10
Meter.
Von
der
Abwurfposition
-
man
musste
mit
geschlossenen
Füssen
im
Kreis
stehen
-
leitete
sich
auch
der
Name
des
Spiels
ab:
Die
Bezeichnung
für
“geschlossene
Füsse”
heißt
auf
französisch
"pieds
tanques",
auf
occitanisch
hieß
es
"ped
tanco". Diese beiden Wörter sind schon bald zu einem verschmol-zen: Pétanque!
Diese
Art
zu
spielen
wurde
zwar
am
Anfang
verlacht,
doch
sie
fand
ziemlich
schnell
einen
immer
grösseren
Anklang
und
verbreitete
sich
nicht
nur
im
Süden
Frankreichs.
Da
das
Spielfeld
keinen
strengen
Regeln
unterzogen
wurde
und
damit
das
Spielgeschehen
weniger
kompliziert
war,
eröffneten
sich
grosse
Möglichkeiten,
dieses
Spiel
auszuüben.
Man
war
nicht
mehr
beschränkt
auf
ein
genau
eingeteiltes
Spielfeld
an
einem
bestimmten
Platz,
sondern
man
spielte
auf
Plätzen
vor
Kirchen,
in
Parks
und
auf
ungepflasterten
Dorfstrassen (wobei die Kugeln Vorfahrt hatten...).
Im
Jahre
1943
wurde
der
Boule-Verband,
die
Federa-tion
Francaise
de
la
Pétanque
et
du
Jeu
Provencal
(F.F.P.J.P.)
gegründet,
der
in
der
Zwischenzeit
bereits
über
eine
halbe
Million
eingeschriebene
Mitglieder
angehören.
Auch
in
den
Nachbarländern
wie
der
Schweiz,
Italien,
Belgien
und
auch
Deutschland
gibt
es
inzwischen
Boule-
Verbände.
In
Frankreich
ist
seit
dem
16.12.78
sowohl
das
Jeu
Provencal
als
auch
das
Pétanque
offiziell
anerkannt
als
Sportart,
was
zur
Folge
hatte,
dass
das
Ministerium
für
Jugend,
Sport
und
Freizeit
dieses
Spiel
unterstützt
und
subventio-niert.
So
werden
in
vielen
Städten
neue
Boulodrôme
errichtet,
alte
erneuert
und
teilweise
sogar
mit
Flutlichtanlagen
versehen.
Nationale
und
internatio-nale
Meisterschaften
mit
Beteiligung
von
Ländern
wie
Japan,
Thailand,
Senegal,
Finnland,
u.v.a.m.
werden
durchgeführt
und
es
wird
in
Verbandskreisen
inzwischen
schon
darüber
diskutiert,
ob
das
Pétanque
als
neue
Disziplin
bei
den
Olympischen
Spielen vorgeschlagen werden soll.
* zwei ursprüngliche Spielvarianten
entnommen aus “Pétanqe” Das Boule-Spiel von Joachim Peer